MALEN UND GESTALTEN
Zwei unverrückbare Leidenschaften
Man sagt, Mareli, getauft auf den Namen Marie-Louise, heute in Kurzform Mary, habe in ihrer Kindheit immer nur geträumt,……
…..doch ihre Träume waren lebendig, freud- und fantasievoll. In ihrer Traumwelt wirbelte sie von Trapez zu Trapez durch die Luft, jonglierte mit Farbtöpfen durch die Arena und malte alles bunt was ihr begegnete und leblos oder traurig sich anfühlte.
Sie ritt, vom Wind getragen durch die Wüste, die Prärie, den Wald, hatte viele Freunde, sprach mit Tieren, den Bäumen, dem Mond, den Sternen, dem Wasser, den Wolken und der Mutter Erde.
Alles war eins und eins war alles.
Kam ich zurück in’s hier und jetzt, war die Welt auch bunt – aber anders…..
Ich zeichnete und malte, bastelte mit allen Materialien die mir in die Hände kamen, doch um in der Kunst mich zu verankern, zogen Jahre durchs Land.
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Am Anfang war es das Zeichnen und schon bald danach das Kunsthandwerk, das mich faszinierte. Mit Techniken, Geschick und Komposition, Materialien zu formen, zu verändern, ein neues Dasein zu gestalten - das war eine Dimension die mich begeisterte.
Sämtliche Trends und Techniken, die auf dem Markt zu finden waren, wurden ausprobiert, so lange, bis ich merkte, wie mühsam und vergänglich all das Suchen und das Ringen war.
Nach zwei längeren Ausland-Aufenthalten versuchte ich, nebst meiner Arbeit als kfm. Angestellte, ernsthaft mittels Kursen bei namhaften Künstlern, Mal-Techniken zu erlernen, um mindestens eine Vorstellung von Kunst und Technik zu erlangen.
So gut und schön das alles war, ich malte trotzdem weiter kreuz und quer drauflos, was grad aus mir heraus wollte.
Das war nicht nur faszinierend, nein, manchmal auch beängstigend.
… und wieder war es an der Zeit, mich den Fragen nach dem Sein, dem Sinn, was war, und auch was Kunst ist, mich zu stellen.
Ich fand meinen Lehrer in Lenzburg. Sein Lehrprogramm vermittelte Philosophie und Kunst, was mir sehr entgegen kam. Das heisst nicht, dass ich das, was er zu vermitteln versuchte schon umfassend verstand, doch fing ich an zu erahnen, was und wie sich Malen und Zeichnen unterscheiden kann.
Ein Autounfall warf mein ganzes Planen und Streben über den Haufen. Ich versuchte immer wieder, mich so frei wie möglich malend zu bewegen, zu akzeptieren, zu denken, nicht zu denken, zu handeln oder es auch sein zu lassen. Manchmal gelang es besser und manchmal weniger.
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Meine Aufgaben und Hürden entstehen aus unterschiedlichsten Gegebenheit.
Anfragen, alltägliche Bedürfnisse, Wünsche der Veränderung oder eine simple Idee die sich manifestieren will und mich zum Handeln auffordert.
Die Anfrage für eine Gartenausstellung brachte mich dazu, mich in das Formen mit Polyester einzuarbeiten um die Anlage mit unbekannten Wesen zu bevölkern.
Ein andermal waren es Fassbrand-Kugeln aus Keramik und Samen verbreitender Löwenzahn aus Metall und Keramik , die sich, verteilt im ganzen Garten, den Launen des Windes beugten.
Einmal waren es Holzskulpturen und Objekte,Holz von Bäumen die vom Sturm Lothar zu Fall gebracht worden sind.
Dies konnte nur realisiert werden, weil mir von verschiedenen Seiten Sturm-Holz zugetragen worden ist und ich gleichzeitig eine grosse Garage zumieten konnte.
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Inspiriert von Hundertwasser, Gaudi und Niki de Saint Phalle, zusammen mit Jean Tinguely, war meine erste Berührung mit Mosaik und Plattenarbeit, die 3-stöckige Innentreppe in unserem Reihenhaus.
Ohne Plan und ohne Wissen worauf ich mich da einlasse, habe ich mich von einem fachkundigen Plattenleger und Freund von Mosaik-Arbeit, instruieren lassen..... und dann ging‘s an die Arbeit.
Kaum war die Arbeit am Treppenhaus fertig, galt es, Wünsche für Toiletten und Bad im neu erworbenen Umbau-Objekt, Atelier und Büros (bald danach aber Wohnung), als neue Herausforderung, umzusetzen. Diesmal arbeitete ich aus Zeit- und Sicherheitsgründen mit einem Plattenleger zusammen.
Das darauf folgende Projekt, gedacht als kleines Biotop hinter dem Haus, das leider nicht funktionierte wie gedacht, wuchs dann zu einem speziellen Weiher heran…..
Ein grosser Steingarten veranlasste mich auf Anfrage, leuchtende Windblüten aus Polyester zu gestalten, die mit kleinen Sonnenkollektoren bestückt, sich Nacht‘s, wie Seelenlichter, wiegend vom Wind durch die Luft bewegen.
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In den 90-iger Jahren wurde in Berg die Künstlergruppe Colorius gegründet. Mit viel Schwung gestalteten wir jedes Jahr eine einzigartig, originelle Ausstellung im Dorf.
2005 trat ich in die Künstlergruppe Laetare ein. Die jährlichen Ausstellungen sind nach wie vor aus künstlerischer aber auch organisatorischer Hinsicht eine spannende Herausforderung.
Mein letztes grösseres Glas- und Keramik-Mosaik-Projekt durfte ich bei unserer Tochter nach einem kleineren Front-Umbau realisieren.